… so ist das für viele Menschen mit Flugangst. Aviophobie heißt die unangenehme Krankheit in der Fachsprache. Immer mehr Menschen leiden darunter. Manche halten die unangenehmen Gefühle lange aus bevor sie den Weg zum Therapeuten gehen – oder lassen sich vom Arzt Tabletten verschreiben, um wenigstens etwas über die Runden zu kommen.
Ohne Vorfreude ist es kein richtiger Urlaub
„Wenn ich Angst hätte vor einem Hund, weil er mich gebissen hat, dann könnte ich das nachvollziehen. Aber ich hatte ja noch nie ein schlechtes Erlebnis mit einem Flugzeug und kann deshalb nicht verstehen, warum ich solche Angst vor dem Fliegen habe.“ Diesen oder einen ähnlichen Satz höre ich immer, wenn jemand mit Flugangst sich bei mir meldet. Die Symptome fangen meist schon vor der Reise an. Je näher der Flug rückt, desto angespannter sind die Betroffenen. „Vorfreude auf den Urlaub kenne ich schon lange nicht mehr. Beim Packen schwitze ich und muss mir Wochen vorher schon einen Plan erstellen. An den halte ich mich, damit ich vor lauter Aufregung auch ja nichts vergesse.“ Das ist die Angst vor der Angst wenn Sie schon vor der Reise unter diesen oder anderen Symptomen leiden. Vermeidungsverhalten gehört auch dazu. Aus Angst vor der Angst wird alles vermieden, das mit dem Flug zusammenhängt: Gespräche darüber, Sonnencreme einkaufen, die Route am Urlaubsort planen und so weiter…
Die Auslöser für Flugangst liegen im Unbewussten.
Die eigentliche Angst tritt dann auf, wenn Sie im Flugzeug sitzen und die Symptome sind immer die gleichen. Denn Menschen reagieren ähnlich auf Stressoren:
- Schweißausbrüche
- feuchte oder kalte Hände
- Herzrasen
- das Gefühl, keine Luft zu bekommen
- Appetitlosigkeit
- Übelkeit
- Durchfall
Die Angstauslöser sind so unterschiedlich wie die Menschen, die darunter leiden. Und was ganz besonders ist: meistens liegen die Auslöser für die Angst ganz weit in der Vergangenheit zurück. „Sobald die Tür zu ist, fühle ich mich so eingesperrt.“ Während der Therapiesitzung wird klar: In der Pubertät hat der Vater nicht akzeptiert, dass seine Tochter beginnt eigene Entscheidungen zu treffen. Wenn sie nicht nach seiner Pfeife tanzte, hing der Haussegen schief. Sie wußte zwar, was sie wollte, konnte sich ihm gegenüber aber nicht durchsetzen. „Ich fühlte mich so eingesperrt.“ Eine andere Patientin sagte mir, dass sie Angst empfinde, weil sie „keinen Boden mehr unter den Füßen“ habe. In der Sitzung wird ganz schnell klar, dass sie sich genauso „bodenlos“ fühlte, als sie mit 14 Jahren ihren Vater nach einer schweren Krebs-Erkrankung verlor. Die alte Hilflosigkeit kann sich in der Therapiesitzung lösen und beide können sich plötzlich – oh Wunder – vorstellen, ganz ruhig in einem Flugzeug zu sitzen. Beide können sich dann auch vorstellen, voller Vorfreude den Urlaub vorzubereiten.
Unbelastet von der Vergangenheit den Flug genießen.
Die Flug-Situation wird nicht mehr von alten Gefühlen, von alten Gefühlsblockaden überlagert. Meistens wirkt sich die Behandlung auch auf andere Bereiche ihres Erlebens aus, was sie jedoch erst nach der Behandlung spüren können.
So kann das dann aussehen, den Flug zu genießen.
Schönen Urlaub/ schöne Geschäftsreise für Sie!
Was sind Ihre Erfahrungen mit Flugangst?
Danke fürs Weitersagen wenn Ihnen dieser Artikel gefällt. Hier die Kurz-URL zum Kopieren: http://tiny.cc/3tcax
17. Oktober 2011 at 6:26 am
http://www.hpz.com/handtherapie.html
Hallo: der Link oben führt zur besten, mir bekannten, Beschreibung der Palm Therapie von Moshe Zwang.
Einer wirklich genialen Schnell-Technik zur Beseitigung von Phobien. Ich selbst habe damit bei meinen Klienten unglaubliche Erfolge erleben dürfen. Trotzdem ist es keine Therapie für alles: meistens hat die Phobie ja auch einen Sinn und sollte nicht innerhalb von 5 Minuten „weggenommen“ werden.
Herzliche Grüße ins Ländle
Renate Richter
17. Oktober 2011 at 6:57 am
Danke Frau Richter!
Darüber hatte ich bereits gelesen. Danke für die Erinnerung. Dann werde ich das jetzt ausprobieren.
Herzlicher Gruß
Shivani Allgaier
17. Oktober 2011 at 7:11 am
Gern geschehen – vor allem, weil mir bei Ihrem „Spinnen-beitrag“ selbst wieder bewußt geworden ist, dass dieses schnell Therapieren von Phobien immer nur dann so richtig gut geklappt hat, wenn der zugrunde liegende Konflikt erledigt war und die Phobie/Angst nur noch ein Überbleibsel davon war.
Es erklärt auch, warum viele Klienten ganz unbewußt diese Therapie ablehnen.
Frohes Schaffen und bitte informieren Sie uns doch über Ihre Erfahrungen dazu. Danke.
RR
17. Oktober 2011 at 7:28 am
Guten Morgen Frau Richter,
genau das ist der springende Punkt dabei.
Wünsche Ihnen auch frohes Schaffen und berichte gerne von meinen Erfahrungen.
Shivani Allgaier
22. Oktober 2011 at 4:48 am
In jungen Jahren oft angstfrei geflogen, stellte sich bei mir während eines Fluges unvermittelt Flugangst ein. Einen Grund dafür, gab es nicht. Fast 35 Jahre bin ich nicht mehr geflogen und die Angst weitete sich so aus, dass ich schon eine Beklemmung hatte, wenn ich jemanden zum Flughafen brachte.
Das störte mich tierisch und ich las jede Menge Bücher zum Thema Angst und deren Bewältigung. Auch ohne das Fliegen konnte ich gut Leben, aber die Tatsache dieser Flugangst störte mich doch sehr. Das Problem anzugehen, schob ich aber immer vor mir her.
Bis ich mich 2003 zu einem zweitägigen Seminar gegen Flugangst, bei der Lufthansa anmeldete. 50% der Zeit beschäftigte sich mit der psycholgischen Seite: Warum Angst, woher kommt die Angst, Entspannungstechniken etc. (Psycholge/Psychologin). 50% der Zeit ging es um die Technik: Warum bleibt ein Flieger in der Luft, was sind welche Geräusche, warum ein Flieger nicht abstürzen kann, die redundanten Sicherheitssysteme etc. (Lufthansapilot).
Das Seminar schloss mit einem Flug, von Frankfurt nach Berlin und zurück, ab. Und das war für mich genau das Richtige. Natürlich verschwand die Angst nicht von jetzt auf gleich, war aber mehr als deutlich minimiert. Und durch fleißiges üben (fliegen) verlor ich die Angst zwischenzeitlich vollständig. Seit Jahren fliege ich so wieder angstfrei durch die Welt, in drei Wochen nach Südamerika (Brasilien, Argentinien).
Wie auch immer, kann ich nur jedem „Angsthasen“ aus eigener Erfahrung empfehlen, sein Angstproblem mit qualifizierter Hilfe anzugehen und letztlich damit aufzulösen.
Mit farbenfrohen und 🙂 freundlichen Grüßen, Ihr Opti-Maler-Partner
Werner Deck
22. Oktober 2011 at 8:11 am
Guten Morgen Herr Deck!
Mich freut sehr, dass Sie so eine gute Erfahrung machten. Danke fürs Teilen.
Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Aufenthalt in Südamerika und fliegen Sie gut!
Schwabengrüße
Shivani Allgaier